Page 2 - Schulblatt Thurgau 04 2014
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Foto: Denise Debrunner
Editorial
Liebe Leserin
Lieber Leser
U
nsere Thurgauer Schulen verstehen es vorz̈glich, den ken ̈ber Schulanfang, Schulschluss und die gesellschaftliche
Schluss des Schuljahres zu zelebrieren. Dies wurde Aufgabe von Schule, psychologisch mit n̈tzlichen Hinweisen zur
mir k̈rzlich bewusst, nachdem ich den Ritter-Erlebnis- produktiven Beẅltigung von ̈berg̈ngen schlechthin. Schul-
Parcours meines Enkels, die Schlussfeier der obligatorischen inspektor Roland Bosshart kann vielerlei Erfahrungen scḧp-
Schulzeit meines j̈ngsten Sohnes, die Lehrabschlussfeier meiner fen, um seine vergleichenden Gedanken zu schildern. Auch der
Tochter und die Maturafeier unserer Austauschscḧlerin besucht Lehrer Jean-Pierre Golliez, f̈r den selbst der 35. Schulbeginn
hatte. So verschieden die Dramaturgien gestaltet, der Einbezug noch spannend verl̈uft, die soziale Beziehungen untersẗtzende
der Scḧlerinnen und Scḧler und deren Eltern umgesetzt oder die Schulische Sozialarbeiterin Celina von Moos sowie ein Team von
Musikauswahl getroffen wurden: Alle Feiern strahlten Festlichkeit, Lehrpersonen am Stufen̈bergang und eine Gruppe von Absol-
Freude, ja Stolz aus ̈ber erreichte Lern- und Lehrerfolge. S̈mt- ventinnen der PHTG kommen zu Wort, nicht zu vergessen das
liche Feiern waren gepr̈gt von einem disziplinierten Mitwirken der Hauswartehepaar Breitenmoser, das ihr Schulhaus rechtzeitig
Scḧlerinnen und Scḧler. ̈berall war der hohe Stellenwert der zum Schulbeginn auf Vordermann bringt.
musisch-handwerklichen Bildung zu beobachten – Kulthurgau sei
Dank. Den Lehrpersonen stand die ersehnte Erl̈sung kurz vor Schulanfang hat je nach Rolle und Erfahrungshintergrund ver-
dem Bergpreis ins Gesicht geschrieben.
schiedene Bedeutungen, ber̈hrt ganz unterschiedlich, ist mit
zahlreichen Erwartungen verbunden. Auffallend ist, dass viele
Alle haben eine nicht zu kurze Sommerpause wohl verdient, ins- r̈ckblickend diese ̈bergangssituation unn̈tig mit ̈ngsten und
besondere die Lehrerinnen und Lehrer, da bin ich mit der Ein- Sorgen belastet haben. Der Wechsel konnte immer besser be-
scḧtzung der Schulpsychologin Gaby Wartenweiler in unserem ẅltigt werden als bef̈rchtet, wie die Lekẗre des Fokus Ihnen
Fokus-Teil absolut einig. Es braucht das Abstandnehmen vom aufzeigen wird. Hoffentlich k̈nnen Sie sich mit der einen oder an-
Arbeitsalltag, die intensive Pflege von Musse und das kontinuier- dern Aussage identifizieren, finden Sie Verb̈ndete und Untersẗt-
liche Scḧpfen frischer Kr̈fte. Denn schnell beginnt das neue zung bei Ihrer Beẅltigung dieses ̈bergangs. Wie bei vielem ist
Schuljahr, und damit werden bedeutsame neue Kapitel der Lern- auch hier das Finden einer gesunden Balance zwischen vorsorg-
und Lebensgeschichte geschrieben.
licher Planung und dem Vertrauen in die situativ gute Reaktion
ein langer, wohl stets andauernder
Am Schulbeginn, unserem Fokus-Thema, steht weniger das Fei- Erfahrungsprozess.
ern, sondern die Vorbereitung des Schuljahres im Mittelpunkt. Ein
bunter Strauss von Beitr̈gen beleuchtet ihn aus verschiedenen Wohl gelinge Ihnen ein guter Beginn,
Perspektiven: vom Allgemeinen zur eigenen Betroffenheit. Kul- ein erstes Mal und alle weiteren Male.
turhistorisch zum Beispiel durch die Wandmalerei in der Kirche
Burg bei Stein am Rhein, die Jesus auf dem Weg zur Unterwei-
sung im Tempel zeigt. Philosophisch in einem freien Nachden-
Ihr Walter Berger, Amtschef